Eine Einladung zum Japanischen Tee

Sehr geehrte Damen und Herren in Deutschland,

mein Name ist Nanami Toishi, ich bin Agrarhistorikerin und möchte Ihnen heute drei japanische Teesorten vorstellen, die Japaner*innen täglich trinken.

Die erste davon ist Sencha.

Er wird so verarbeitet, dass die Form und das Aroma der ursprünglichen Teeblätter erhalten bleiben und wird wegen seiner Frische geschätzt. Er wird als Erfrischungsgetränk aber auch nach dem Essen mit Süßigkeiten oder Obst genossen. Sencha hat eine sehr schöne Farbe und wird für die Bewirtung wichtiger Gäste verwendet.

Es folgt der Matcha.

Die Teeblätter werden zu einem Pulver gemahlen, um die Inhaltsstoffe zu konzentrieren. Es ist bekannt, dass die Teezeremonien, bei denen Matcha gemeinsam getrunken wird, viele Kunstformen beeinflusst und bei den Japanern*innen einen Sinn für Schönheit geschaffen hat. In den letzten Jahren wurden verschiedene Matcha-haltige Getränke (z.B. Matcha-Milch) erfunden, die täglich konsumiert werden.

Schließlich noch den Hojicha.

Hojicha wird durch Rösten von Teeblättern und -stängeln hergestellt. Dieser Tee hat einen einfachen, beruhigenden Geschmack. Er gilt als relativ koffeinarm und wird bereits von Kindern als auch von Schwangeren genossen.

Die Teeblätter, die für Hojicha verwendet werden, werden von den Bauern mit Liebe und Sorgfalt in ihren wunderschönen Teegärten angebaut.

Wenn ich die Teebauern zu Forschungszwecken besuche, sprechen sie über Ihren Tee, als ob es ihr eigenes Kind wäre.

Als ich in den 1990er Jahren in Deutschland lebte, kannten nur sehr wenige Menschen japanischen Tee.
Fast 30 Jahre später gibt es nicht einen meiner deutschen Freunde, die nicht über japanischen Tee Bescheid wissen.
Ich bin sehr froh, dass japanischer Tee seitdem zu einem so vertrauten Getränk für jedermann und -frau geworden ist.

Ich wünschen Ihnen viel Spaß mit dem japanischen Tee! 
(それでは日本茶をお楽しみください!)


Prof. Dr. Nanami Toishi
Fakultät für Agrarwissenschaften der Universität Tokio
東京大学農学部 准教授 戸石七生